Die Wahl des optimalen Dateisystems für MongoDB ist entscheidend, da
es die Leistung, Zuverlässigkeit und Datenintegrität der Datenbank
maßgeblich beeinflusst. MongoDB stellt spezifische Anforderungen an das
zugrunde liegende Dateisystem, insbesondere in Bezug auf
I/O-Operationen, Journaling und die Verwaltung großer Datenmengen.
Unterstützt Journaling für erhöhte Datenintegrität.
Gute Leistung für die meisten allgemeinen Datenbankanwendungen.
Unterstützt große Dateien und Dateisysteme.
Empfohlene Einstellungen:
Mount-Option:noatime – Verhindert das
Aktualisieren von Zugriffszeiten bei jedem Lesezugriff, wodurch unnötige
Schreibvorgänge vermieden werden.
Journaling-Modus:ordered – Verhindert
Datenkorruption bei Systemabstürzen.
Einsatzbereiche: Für die meisten MongoDB-Workloads
geeignet, insbesondere bei kleiner bis mittlerer Datenlast.
11.1.2 xfs (Linux)
Status: Empfohlen für produktive
MongoDB-Umgebungen, insbesondere bei Verwendung der
WiredTiger-Speicher-Engine.
Merkmale:
Hohe Parallelität und Metadatenleistung.
Besonders effizient bei großen Dateien und hoher
Schreibleistung.
Unterstützt direktes I/O und optimiert so die Leistung auf
SSDs.
Empfohlene Einstellungen:
Mount-Option:noatime.
Journaling: Standardmäßig aktiviert und optimiert
für Datenbanken.
Einsatzbereiche: Große, hochfrequente Workloads mit
hohen Anforderungen an Leistung und Skalierbarkeit.
11.1.3 NTFS (Windows)
Status: Standard-Dateisystem für Windows.
Merkmale:
MongoDB ist für NTFS optimiert und nutzt dessen Standardfunktionen
wie Caching und Journaling.
Unterstützt große Dateien und Partitionen.
Einsatzbereiche: Installationen von MongoDB auf
Windows-Systemen.
11.1.4 ZFS und btrfs (Linux und
Unix-ähnliche Systeme)
Status: Unterstützt, aber weniger häufig
empfohlen.
Merkmale:
Bieten integrierte Snapshots und Checksummen.
Hohe Flexibilität bei Speicherplatzverwaltung.
Potenziell höhere I/O-Overheads im Vergleich zu ext4 oder xfs.
Einsatzbereiche: Spezifische Anwendungen, die
Snapshots oder erweiterte Funktionen benötigen.
11.2 Wichtige Überlegungen
11.2.1 Journaling
MongoDB nutzt selbst Journaling-Mechanismen (z. B.
WiredTiger-Transaktionsprotokolle). Die Verwendung eines
Journaling-Dateisystems wie ext4 oder xfs bietet zusätzliche Sicherheit,
erfordert jedoch eine sorgfältige Konfiguration, um doppelte
Schreibvorgänge zu minimieren.
11.2.2 Große Dateien
MongoDB erzeugt große Datenfiles, insbesondere bei Sharding oder
Replikation. Das Dateisystem sollte große Dateien effizient verwalten
können.
11.3 Optimale Konfigurationen
11.3.1 Blockgröße
Empfehlung: Blockgrößen von 4 KB bis 16 KB sind
typischerweise geeignet. Für Workloads mit großen, sequenziellen
Zugriffen können größere Blockgrößen sinnvoll sein.
11.3.2 Mount-Optionen
noatime: Verhindert unnötige
Schreibvorgänge durch das Deaktivieren von Zeitstempelaktualisierungen
bei Lesezugriffen.
nodiratime: Ergänzt
noatime für Verzeichniszugriffe.
barrier=1: (ext4) Sorgt für höhere
Datenintegrität durch erzwungenes Journaling.
11.3.3 SSD-Ausrichtung
Partitionierung: Stellen Sie sicher, dass
Partitionen auf die physikalischen Speicherblöcke der SSD ausgerichtet
sind.
Trim-Unterstützung: Aktivieren Sie TRIM, um SSDs
effizienter zu nutzen und die Lebensdauer zu erhöhen.
11.4 Empfehlungen nach
Workload
11.4.1 Allgemeine Anwendungen
Dateisystem: ext4.
Einstellungen: Journaling-Modus
ordered, noatime.
11.4.2 Hochfrequente Workloads
Dateisystem: xfs.
Einstellungen: Optimiert für parallele
I/O-Operationen.
11.4.3 In-Memory-Arbeitslasten
Dateisystem: ext4 oder tmpfs (für reine
In-Memory-Daten).
Einstellungen: Maximale Optimierung für kurze
Lebensdauer der Daten.
11.5 tl;dr
Linux: Für produktive Umgebungen werden
xfs und ext4 empfohlen, abhängig von den
spezifischen Workload-Anforderungen.
Windows: MongoDB ist vollständig für NTFS optimiert
und eignet sich gut für Windows-Installationen.
Spezielle Anforderungen: ZFS und btrfs können für
spezielle Funktionen wie Snapshots oder erweiterte Datenintegrität
verwendet werden.
Vor einer endgültigen Entscheidung sollte die Umgebung getestet
werden, um sicherzustellen, dass das Dateisystem die gewünschten
Leistungs- und Zuverlässigkeitsanforderungen erfüllt.